Ein alter Brauch zur Winteraustreibung, der nur in Prad stattfindet, ist das bunte Zusslrennen. Es ist ein Karnevalesker Umzug und zugleich ein präzise choreographiertes Lärmritual. Am Unsinnigen Donnerstag verkleiden sich junge Burschen in weißem Gewand, welches mit bunten Papierblumen geschmückt ist. Sie tragen große, oftmals über 20 kg schwere Kuhschellen um den Bauch geschnallt.
Der Maschgertanz ist ein althergebrachter Karnevalsbrauch in Prad am Stilfserjoch sowie den Gemeinden Stilfs, Trafoi und Sulden. Am Faschingssonntag und Faschingsdienstag treten unter Anführung eines Bajaz die Maschger auf. Gut gelaunte und für den Fasching maskierte, übermütige Paare machen das Dorf unsicher und ziehen dabei von Gasthaus zu Gasthaus.
Es ist dies einer der traditionsreichsten Fasnachtsbräuche im Tiroler Alpenraum. Typisch für den immer nur in ungeraden Jahren stattfindenden Traminer Egetmann-Umzug ist, dass die Teilnehmer keine Gesichtsmasken tragen, außer dem "Wilden Mann" , dem "Weißen Bär“ und dem „Grünen Bär". Ansonsten sind die Figuren nur mit Ruß oder Schminke "maskiert".
"Chalandamarz" bezeichnet in der rätoromanischen Sprache den Beginn des Monats März. Dann wird der Winter mit Glocken ausgeläutet und der nahende Frühlingsbeginn gefeiert. Der Brauch wird im Engadin, Münstertal und südtiroler Vinschgau, im Bergell, Puschlav, Misox, Oberhalbstein und Albulatal ausgeübt. Seine Gestaltung ist von Dorf zu Dorf verschieden.
Beim Scheibenschlagen zwischen Vetzan und dem Oberen Vinschgau werden Zirbenscheiben einer bestimmten Person gewidmet und dann brennend ins Tal geschleudert. Die guten Wünsche, die man dazu ausspricht, fliegen symbolisch nach einem gemeinsamen Gebet zu Tal und werden dem Werfer traditionsgemäß mit einem Osterei gedankt.