Die Bezeichnung Klaubauf war noch im 19. Jhd. statt "Krampus" weit verbreitet. Heute noch verbindet man den Begriff mit Matrei in Osttirol. Ein Klaubauf trägt ein weißes, schwarzes oder braunes Fell, eine grob geschnitzten Holzmaske oder eine grob wirkende Larve aus Aluminium. Auf seinen Rücken finden sich mehrere größere Glocken.
Die Klausen und Bärbele ziehen jährlich durch die Allgäuer Dörfer. Die Klausen tragen mächtige Tierfelle und Masken mit Tierhörnern. An den Gürteln hängen schwere Kuhschellen, die bei jedem Schritt läuten und scheppern. Am Tag der Heiligen Barbara ziehen unverheiratete Frauen mit moosbeklebten Masken und Schürzen durch die Straßen.
Das Anklöckeln reicht ins 16. Jahrhundert zurück. Sängergruppen ziehen noch heute durchs Land von Haus zu Haus, singen und tragen Gedichte vor. Es soll damit die Geburt Christi angekündigt werden. Traditionsgemäß findet es an den ersten drei Donnerstagen vor Weihnachten statt. Die Glöckler werden beim Besuch der Häuser bewirtet.
Dunkle Gestalten ziehen mit dem heiligen Nikolaus durch Bad Mitterndorf und Tauplitz. Etwa 70 Männer und Burschen sind an diesem traditionellen althergebrachten bäuerlichen Jedermannsspiel beteiligt, das seit vielen Generationen zur Aufführung gebracht wird. Der Anfang reicht bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts in die Zeit der Gegenreformation zurück.
Die Jahreswende wird in Urnäsch und Umgebung gleich zweimal gefeiert, einmal nach dem gregorianischen Kalender am 31. Dezember und einmal nach dem julianischen Kalender am 13. Januar (Alter Silvester). An diesen Tagen ziehen die Silvesterkläuse mit ihren Schellen in Schuppeln jodelnd von Haus zu Haus, um ein gutes Jahr zu wünschen.
Unterhalb des Hardergipfels befindet sich ein Felsabbruch, der ohne menschliches Dazutun das riesige Gesicht und die Schulterpartie eines Mannes zeigt: Das «Hardermannli». Mit der Entstehung dieses seltsamen Naturgebildes befasst sich auch eine, im Volksmund überlieferte Sage. Das «Hardermannli» ist die Hauptgestalt des Brauchtums am «Bärzelistag».
Glöckler sind Gestalten aus den Rauhnachtsbräuchen im Salzkammergut und seiner Nachbarschaft. Es gibt die Schönperchten, gute Lichtgeister, welche die bösen Rauhnachtsgeister, die Wilde Jagd, endgültig vertreiben sollen. Der Glöcklerlauf findet in der letzten Rauhnacht, in der Nacht vor Dreikönig, statt.
Blochmontag, 2. März 2020
Appenzeller Bloch
In Urnäsch ziehen alle zwei Jahre die Männer immer am Montagmorgen vor dem Aschermittwoch einen riesigen Baumstamm durch die umliegenden Dörfer. Um 04.30 Uhr in der Früh beginnen sie mit ihrer Tour. Ein Schmied sitzt jeweils auf dem Stamm und hämmert auf einen Amboss ein. Rauch kommt aus einem Ofen, ein Fuhrmann lässt eine Peitsche knallen. Den ganzen Tag sind sie mit ihrem Bloch unterwegs, erst um 17 Uhr treffen die Männer wieder in Urnäsch ein. In Hundwil, Stein und Schwellbrunn ziehen die Bueben am Montag nach dem Aschermittwoch ihren Bloch durch die Dörfer. Auch in Herisau findet am selben Tag der Bloch statt, dort sind wiederum Männer mit einem Baumstamm unterwegs.
Appenzellerland/CH
Hundwil, Stein, Schwellbrunn, Herisau 02.03. ganztägig
Urnäsch, eine Woche vor dem Blochmontag nur in ungeraden Jahren, 08.03.2021, ab 04:30 Uhr
Zusatztipp: Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch